Yogablog

achte gut auf diesen tag

1 Mär 2018

Achte gut auf diesen Tag,
Denn er ist das Leben –
Das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf
Liegt alle Wirklichkeit und Wahrheit des Daseins,
Die Wonne des Wachsens,
Die Größe der Tat,
Die Herrlichkeit der Kraft –

Denn das Gestern ist nichts als
Ein Traum
Und das Morgen nur eine Vision,
Das heute jedoch – recht gelebt –
Macht jedes Gestern zu einem Traum
Voller Glück
Und jedes Morgen zu einer Vision
Voller Hoffnung.

Darum achte gut auf diesen Tag!

Einfach dasein

Verweilen können
in meiner freien Zeit
zweckfrei dasein
heute nichts tun müssen

Ausruhen können
in meiner freien Zeit
alles vertiefen
was ich erlebt habe

Dasein können
auf die Stille hören
die durch meine Unruhe
zur inneren Ruhe führen
wird

Wie bringe ich Körper und Geist zusammen – im Hier und Jetzt?

1 Feb 2018

Im Alltag sind wir häufig nur körperlich anwesend, jedoch nicht mental. Unser Geist ist nicht in der Gegenwart, er ist mit der Vergangenheit oder mit der Zukunft beschäftigt, mit unseren Befürchtungen oder unseren Plänen. Wie können wir Körper und Geist wieder zusammenbringen? Das ist ganz einfach. Wenn du einatmest und dabei weißt, dass du einatmest, stellst du innerhalb weniger Sekunden die Einheit von Körper und Geist wieder her.

Unser achtsames Atmen bringt unserer Geist zurück in unserer Körper.

Ich atme ein und bin mir meines Einatmens bewusst.
Ich atme aus und bin mir meines Ausatmens bewusst.

Aber das ist nicht alles. – Atem ist Leben. Das Leben beginnt mit einem Einatem und endet mit einem Ausatem. Steht der Atem still, so auch das Leben. All die nicht beachteten Atemzüge dazwischen, erhalten uns am Leben.
Wir können den Atem bewusst wahrnehmen und wir können den Atem kontrollieren, wobei es um mehr geht als tiefes durchatmen und Luftanhalten. Kontrolle des Atems, spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle des Denkens. [citta–vrtti–nirodhah] »Gedanken–zur–Ruhe–kommen–lassen« und in dem Moment bei dem sein, was du tust  –  e i n a t m e n  – – –  a u s a t m e n  – – –  e i n a t m e n  – – –  a u s a t m e n  – – –

Das Gehirn soll aufnahmebereit und wachsam bleiben. Es sollte die Tätigkeit der Lungen bestimmen, ohne selbst in den Vorgang mit ein bezogen zu werden.
Das Gedächtnis ist dem ein Freund, der es zum Fortschritt und zur Verbesserung in seinen Übungen benutzt. Es wird dem zum Hemmnis, der über seinen Erinnerungen brütet und vergangene Erfahrungen immer wiederkäut. Sieh darauf, dass dir bei jedem Üben ein neues Licht aufgeht.

Die Zukunft besteht nur aus einer Substanz: der Gegenwart

1 Jan 2018

Die einzige Weise, wie wir für eine glückliche Zukunft sorgen können, ist die, uns gut um die Gegenwart zu kümmern. Wenn wir unsere Zeit damit verbringen, uns zu sorgen und zu ängstigen, zerstören wir sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft. Natürlich können wir Pläne machen. Doch sinnvoll werden diese Pläne nur sein wenn wir uns gut im gegenwärtigen Moment gründen. Sich über die Zukunft Sorgen zu machen, hilft dagegen nicht weiter.
Wir können auch aus der Vergangenheit lernen, um eine gute Zukunft zu schaffen. Doch wir dürfen nicht steckenbleiben im Gefängnis der Vergangenheit, indem wir hadern mit dem, was geschehen ist oder uns Vorwürfe machen über Dinge, die wir bedauern.

Wir müssen unser wahres Leben im Hier und Jetzt leben.

Lerne, deine Schwierigkeiten als rohe Materie zu betrachten, die du bearbeiten musst. Bei jeder sich bietenden Möglichkeit, statt zu schimpfen, dich zu beklagen und den Himmel und die Erde zu belästigen, fang an wachsam zu werden. Sobald Unannehmlichkeiten auftauchen, mach dir augenblicklich die Gefahr bewusst, dich von der Wut, der Entmutigung, dem Hass usw. mitreißen zu lassen. Denn wenn man einmal damit begonnen hat, sich gehen zu lassen, ist es schwieriger umzukehren. Pflege also diese Wachsamkeit, dank derer du Überraschungen vermeidest ... und mach dich an die Arbeit.

Das Wesentliche sehen.
Weniger bewerten – urteilen – richten.
In belastenden Ereignissen
auch Förderliches sehen.
Loslassen, nicht verhaftet sein,
die Realität akzeptieren.
Dich weniger identifizieren
mit Gefühlen, Sachen, Personen.
Anderen und dir selbst vergeben.

Augenblicke

1 Dez 2017

Vor dir,
in Gerechtigkeit und Demut,
mit dir,
in Treue und Mut,
in dir,
in Stille.

Der Liebende will des Geliebten Vollendung – sie
verlangt Freigabe auch von dem Liebenden.

Der »Erfolg« gab dir etwas zu verlieren. Darum – wie in
einer plötzlichen Empfindung für Gefahr – diese Frage, ob es
dir (ob irgend jemandem) »glücken« kann. Beginnst du in
dieser Weise, dich unwillkürlich in deinem Nachruf zu
spiegeln, so schreibst du deine Grabschrift – in doppeltem Sinn.

Wenn Morgenfrische der Mittagsmüdigkeit weicht, wenn
die Beinmuskeln vor Anspannung beben, wenn der Weg
unendlich scheint und plötzlich nichts mehr gehen will, wie du
wünschest – gerade dann darfst du nicht zaudern.

Verstehen – durch Stille,
wirken – aus Stille,
gewinnen – in Stille.

Jenseits von des Gehorchens Sammlung unter dem Ziel:
Freiheit von Furcht. Jenseits der Furcht: Offenheit.
Und dahinter: Liebe.

Und danach? Warum fragen? Danach eine neue Forderung,
von der du weißt, was du brauchst: dass ihr einziges Maß
deine eigene Kraft ist.

Du sagtest dir selbst, dass du die Entscheidungen des
Schicksals gutheißen solltest. Aber du verlorst dein
Gleichgewicht, als du entdecktest, was dies von dir forderte:
da sahst du, wie fest du noch verbunden warst mit der Welt,
die dich formt, aber die dich verleugnet.

Bleibe im Zentrum, in deinem eigenen und dem der menschlichen
Reaktionen. Handle für das Ziel, dem dein Leben gilt, mit
aller Kraft, die dir in jedem Augenblick zu Gebote steht.
Handle ohne Gedanken an die Folgen und ohne in irgendeiner
Weise dich selbst zu suchen.

Suche nicht die Vernichtung. Die wird dich finden. Suche
den Weg, der zur Vollendung führt.

Glück oder Befriedigung?

1 Nov 2017

Wonach suchen die meisten von uns? Was ist es, was wir alle wollen? Besonders in dieser unruhigen Welt, in der jeder versucht, auf irgendeine Weise Frieden zu finden – irgendeine Art von Glück, eine Zuflucht –, ist es zweifellos wichtig herauszufinden, wonach wir eigentlich suchen, was wir herauszufinden versuchen. Wahrscheinlich sind die meisten von uns auf der Suche nach ein wenig Glück, ein wenig Frieden. In dieser chaotischen Welt, die von Aufruhr, Krieg, Zwietracht und Streit heimgesucht wird, wünschen wir uns eine Zuflucht, wo wir etwas Frieden finden können. Ich glaube, das ist es, was die meisten von uns wollen. Also machen wir uns auf den Weg, von einer Führerfigur zur nächsten, von einer religiösen Gemeinschaft zur nächsten, von einem Lehrer zum nächsten.

Aber suchen wir wirklich das Glück, oder streben wir nach irgendeiner Art von innerer Befriedigung, durch die wir unser Glück zu finden hoffen? Es gibt einen Unterschied zwischen Glück und Befriedigung. Kann man nach Glück streben, kann man es suchen? Vielleicht kann man Befriedigung finden, aber Glück mit Sicherheit nicht. Glück ist ein Nebenprodukt von etwas anderem. Bevor wir uns also mir Herz und Verstand einer Sache widmen, die große Ernsthaftigkeit, Aufmerksamkeit, Überlegung und Sorgfalt erfordert, müssen wir herausfinden, wonach wir wirklich suchen. Ist es Glück oder Befriedigung?

Was verlor das Leben an dem Glück, das ihm begegnet wäre, wenn es hätte gelebt werden dürfen? Was gewann es an den Schmerzen, denen es entging?
Wie töricht wir reden. Der Lebende ist des Lebens Maß, und seiner Tage Dauer wird nach anderen Begriffen gemessen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Wissen und Können allein die Menschen nicht zu einem würdigen und glücklichen Leben zu führen vermag. Die Menschheit hat allen Grund dazu, die Verkünder hoher moralischer Normen und Werte höher zu stellen als die Entdecker objektiver Wahrheit. Was die Menschheit Persönlichkeiten wie Buddha, Moses und Jesus verdankt, steht mir höher als alle Leistungen des forschenden und konstruktiven Geistes. Die Gaben dieser Begnadeten müssen wir hüten und mit all unseren Kräften lebendig zu erhalten suchen, wenn das Menschengeschlecht nicht seiner Würde, die Sicherheit seiner Existenz und die Freude am Dasein verlieren soll. Das Streben nach moralischem Handeln ist das wichtigste Streben des Menschen. Sein inneres Gleichgewicht, ja, seine Existenz hängen davon ab. Moralisches Handeln allein kann dem Leben Schönheit und Würde verleihen.