Graf Yoga, Stuttgart https://2019.graf-yoga.de/feed/ Neues aus dem Yogablog Sat, 13 Dec 2025 15:10:50 +0100 60 https://www.graf-yoga.de/blog/the-concentric-and-the-peripheral-energy-of-looking/ The energy of looking The life force is inside the human being. All we need to do is to realise it. This realisation comes when we learn to listen, to pay attention.

The front of our bodies correspondent to our intellectual, human brain, which can compute and think, and which creates language, philosophies, theories etc.

The back of our bodies correspond to the old or reptilian brain. It does the instinctual responses of the body.

A listening that comes out of the heart is a direct knowledge of the life force, something that the young, frontal brain does not have.

The meditative state of mind, stopping the internal dialogue when thought has stepped aside for a moment, so that listening can take over. The state of mind ist total attention to the life force itself. Die Augen werden weich. Die Ohren werden weich und weit.

Ist der Blick fokussiert, dann ist der Blick scharf, hart und trocken. Alles andere drumherum wird unscharf, ist uninteressant oder wird ausgeblendet.

Ein guter Vergleich ist das Beobachten fixieren, scharf stellen wenn man mit einem Teleskop Sterne oder Galaxyen fokussiert und alles drum herum ausblendet.

Der Blick in die Ferne und in die Weite, ohne zu fokussieren, ist weit, weich und unscharf. Wir nehmen unser Umfeld mehr wahr. Der weite Blick spricht mehr das Fühlen und die Achtsamkeit im Gehirn an. Verändert sich die Situation schlagartig, weil in irgend einer weise Gefahr droht, löst das eine spontane Reaktion aus, die nicht mehr über den langsamen Prozess mit denken und konzentrieren abläuft, sondern blitzschnell  über Impuls und Intuition, um sofort zu handeln und zu reagieren. Du fühlst dein Umfeld durch die Augen.

Concentric vision: The energy of looking goes through the inner corners of the eyes.

Concentric vision is connected to the thinking brain.

Concentric vision: Wir können einzelne Teile unseres Körpers isoliert betrachten.

Peripheral vision: Du fühlst deinen Körper im Ganzem. Du kannst einzelne Bereiche nicht isoliert betrachten .

Peripheral vision: The energy of looking goes through the outer corners of the eyes.

Peripheral vision is linked to the feeling, pre-linguistic brain. The pre-linguistic brain cannot accomulate anything verbally. It is linked to total attention and therefore to pictures of dangerous or other situations.

Die Ohren weich und offen, mehr nach hinten orientiert, trotzdem weich und weit, schutzlos, sensibilisiert, nicht nur für Geräusche, sondern vor allem für die leeren Räume zwischen den Geräuschen. This is called peripheral hearing and is as important as peripheral vision to »feel« your way through life.

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Tue, 11 Nov 2025 00:00:00 +0100 https://www.graf-yoga.de/blog/the-concentric-and-the-peripheral-energy-of-looking/
https://www.graf-yoga.de/blog/warum-weniger-mehr-ist/ Weniger ist mehr Der durch die heutigen Nachrichtenmittel hoch infomierte Zeitgenosse deformiert in gleichem Maß sein eigenes Denken und würde mehr von der Welt wissen, wenn er weniger wüsste.

Eine einzige innere Überlegung hält die Welt eher in Ordnung als das tägliche Aufnehmen von Hunderten von Nachrichten, die morgen schon belanglos sind, aber gerade diesen eigenen Gedanken, das Entstehen dieser eigenen Überzeugungen durch ihre Massenhaftigkeit verhindert haben.

Ein Verzicht auf die pausenlose Information bedeutet weder Isolation noch Weltfremdheit, denn wer sich selbst kennt, ist nie weltfremd, ganz abgesehen davon, dass die Übersättigung mit Nachrichten, mit fremden Meinungen, lancierten Meldungen und gemachten Sensationen alles andere, nur kein zutreffendes Weltbild ergibt.

Und noch eins obendrauf: Das zelluläre Lernen geht nicht online!

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Mon, 13 Oct 2025 00:00:00 +0200 https://www.graf-yoga.de/blog/warum-weniger-mehr-ist/
https://www.graf-yoga.de/blog/practising-silence/ Practising silence ... in a world we have forgotten how to sit still and be silent, even for a few moments. All day you are busy with countless chores; at night you sleep ...

For practising silence: We must find a space and set a regular time to practise the art of sitting in silence, to allow ourselves to forget everything and approach our centre within.

If you sit in the morning, do it just after rising, before breakfast, before starting daily activities, so that you will be centered down before starting your day.

If you sit in the evening before going to sleep, do it just before going to bed, in your already darkened room.

If you prefer it may be both.

Sit, spine and head completly straight, eyes closed, sit in silence awakefull and simple, open yourself to your own centre, nothing more. Outwardly the body becomes still inwardly empty. Sit straight without muscular willpower. Put the eyes away from the known world toward the unknown being, without any plan or idea, just watching.

At this point we become aware of our mental activity and we make the surprising discovery – there is a merry-go-round – it´s not we who think.

Do not feed this mental activities by interest or involvement. Watch them by not–doing.

When the five senses and the mind are still and reason itself rests in silence, then the Path supreme begins. This calm steadiness of the senses is called Yoga.

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Mon, 06 Oct 2025 00:00:00 +0200 https://www.graf-yoga.de/blog/practising-silence/
https://www.graf-yoga.de/blog/essay-von-ai-weiwei/ Essay von Ai Weiwei Wenn ich auf der Straße entlanggehe, halten mich Leute – so wie heute Morgen – an und fragen: „Oh, Sie sind noch in Berlin?“ Ich sage: „Ja, es sei denn, Sie denken, wir sind in Paris.“ Dann antworten sie: „Nein, wir wissen doch alle, dass Sie weg sind.“ Das zeigt, wie mächtig die Medien sind. Wenn die Medien sagen, ich sei weg, dann denken alle, die mich sehen, ich existiere gar nicht mehr. Diese Frage von Existenz oder Nichtexistenz ist für jemanden wie mich, einen Exilanten, nach wie vor ein Problem – aber ich habe mich daran gewöhnt.

Hier ist nun die Kolumne, die ich zum Thema „Was ich über Deutschland lieber früher gewusst hätte“ verfasst habe – einschließlich der zusätzlichen Reflexionen, die das Magazin später anforderte:


• Eine Gesellschaft, die von Regeln beherrscht wird, aber keinen individuellen moralischen Kompass besitzt, ist gefährlicher als eine ohne jegliche Regeln.

• Eine Gesellschaft, die Gehorsam schätzt, ohne Autoritäten zu hinterfragen, ist dazu bestimmt, korrupt zu werden.

• Eine Gesellschaft, die Fehler eingesteht, aber nicht über deren Ursprung reflektiert, besitzt einen Geist, so starr und stumpf wie Granit.

• An einer verlassenen Straße bleiben die Menschen gehorsam an der roten Ampel stehen. Kein Auto weit und breit. Ich dachte einst: Das ist das Zeichen einer hochentwickelten Gesellschaft.

• Im Herzen der Bürokratie liegt eine kollektive Zustimmung zur Legitimität von Macht – deshalb geben Einzelne ihr moralisches Urteil auf, oder sie haben es nie entwickelt. Sie verzichten auf Widerspruch. Sie geben das Streiten auf.

• Wenn Konversation zur Vermeidung wird, wenn Themen nicht angesprochen werden dürfen, leben wir bereits unter der stillen Logik des Autoritarismus.

• Wenn die Mehrheit glaubt, in einer freien Gesellschaft zu leben, ist das oft ein Zeichen dafür, dass die Gesellschaft nicht frei ist. Freiheit ist kein Geschenk – man muss sie der Banalität und der stillen Komplizenschaft mit der Macht entreißen.

• Wenn Menschen spüren, dass Macht unangreifbar ist, lenken sie ihre Energie auf belanglose Streitigkeiten. Und diese Belanglosigkeiten sind kollektiv genug, um die Grundlagen der Gerechtigkeit einer Gesellschaft zu untergraben.

• Wenn öffentliche Ereignisse von großer Tragweite – wie die Nord-Stream-Pipeline-Explosion – von Regierung und Medien mit Schweigen beantwortet werden, wird dieses Schweigen selbst furchterregender als jede Atombombe.

• Fakten werden teilweise anerkannt, absichtlich vergessen oder vom kollektiven Schweigen verschluckt. So wiederholt sich die Katastrophe – immer wieder, in Zyklen.

• Wenn sich die Medien der öffentlichen Meinung unterordnen oder Konflikte meiden, um bei den Herrschenden in Gunst zu bleiben, werden sie zu Komplizen der Macht.

• Was wir „Lüge“ nennen, ist nicht immer eine Verzerrung von Fakten.

• Politische Führer treffen Entscheidungen, die auf Irrtümern und Versagen beruhen. Das spiegelt den allgemeinen politischen Zustand einer Gesellschaft wider, in der die meisten Menschen ihr Bewusstsein und sogar ihre grundlegende Handlungsmacht aufgegeben haben – und es diesen Führern ermöglichen, ihre Fehler in ihrem Namen umzusetzen.

• Wenn eine Gesellschaft sprachliche Unterschiede oder kulturelle Missverständnisse als Ausrede für Ausgrenzung nutzt, hat sie eine heimtückische Form von Rassismus erreicht. Das ist keine politische Meinung – es ist eine Haltung, ein Makel im Blut, vererbt wie Gene.

• Bürokratie ist nicht nur träge. Sie ist kulturelle Verachtung. Sie lehnt Dialog ab. Sie beharrt darauf, dass Unwissenheit, in Regeln gegossen – so falsch und unmenschlich sie auch sein mögen –, der beste Widerstand gegen sozialen Aufstieg und moralische Bewegung ist. In einer solchen Gesellschaft ist Hoffnung nicht fehl am Platz – sie wird ausgelöscht.

• In der Atmosphäre ringsum erkennt man keine Kultur, sondern Selbstbeweihräucherung; keine Kunst, sondern Abgrenzung und kollektive Ehrfurcht vor Macht. Was fehlt, ist Aufrichtigkeit – emotionale und intentionale Ehrlichkeit. In solch einem Umfeld ist es fast unmöglich, Kunst zu schaffen, die sich mit echtem menschlichen Gefühl oder moralischer Auseinandersetzung beschäftigt.

• Ein Ort, der regelmäßig Selbstreflexion ablehnt und individuelle Handlungsfähigkeit auslöscht, lebt bereits unter den eisernen Mauern des Autoritarismus.

• Ich habe keine Familie, kein Vaterland, habe nie gewusst, wie es ist, dazuzugehören. Ich gehöre nur mir selbst. Im besten Fall sollte dieses Selbst allen gehören.

• Ich weiß noch immer nicht, was Kunst ist. Ich hoffe nur, dass das, was ich mache, ihre Ränder berührt, auch wenn es scheinbar nichts damit zu tun hat. Und tatsächlich: Im besten Fall hat es nichts mit mir zu tun, denn das „Ich“ löst sich bereits in allem auf.

• Die Dinge, die in Galerien, Museen und Wohnzimmern von Sammlern ausgestellt sind – sind das Kunstwerke? Wer hat das entschieden? Auf welcher Grundlage? Warum verspüre ich stets Misstrauen in ihrer Gegenwart?

• Werke, die der Realität ausweichen, die sich vor Argument, Kontroverse oder Debatte scheuen – ob Text, Malerei oder Performance –, sind wertlos. Und seltsamerweise ist es genau diese wertlose Kunst, die die Gesellschaft am liebsten feiert.

• Ich verstehe jetzt: Menschen sehnen sich nach Macht und Tyrannei wie nach Sonne und Regen – denn das Gewicht des Selbstbewusstseins fühlt sich wie Schmerz an. Manchmal sogar wie eine Katastrophe.

• In den meisten Fällen wählt die Gesellschaft die Egoistischsten, am wenigsten Idealistischen unter uns, um das zu tun, was wir „Kunst“ nennen – weil diese Wahl allen ein Gefühl von Sicherheit gibt.

Zusätzliche Reflexionen
• In Berlin begegne ich überall Schweinshaxe und Schnitzel – und ich kann kaum glauben, dass ein so hochentwickeltes Land eine derart monotone Auswahl an Zutaten bietet. Noch verblüffender ist die plötzliche Vermehrung chinesischer Restaurants – die meisten davon auf Nudeln spezialisiert und auf einem kulinarischen Niveau, das jede chinesische Person zu Hause problemlos erreichen könnte. Die Vielfalt an Speisen und Zubereitungsmethoden ist hier so begrenzt, dass Menschen aus aller Welt gezwungen sind, Restaurants zu eröffnen: Vietnamesisch, Thailändisch, Türkisch – alles ist vertreten.

• Aber das wirklich Erschreckende? Die schiere Anzahl chinesischer Restaurants. Ich kann nur vermuten, dass sie glauben, dass Deutsche alles essen, was man ihnen auf den Teller legt. Vor manchen dieser Lokale bilden sich sogar lange Schlangen – obwohl das, was dort serviert wird, kaum noch etwas mit authentisch chinesischer Küche zu tun hat.

• Mein Lieblingsessen in Deutschland: Brot und Wurst – so etwas mit solchem Charakter findet man sonst nirgendwo.

• Es verwundert mich, warum so viele Menschen sich freiwillig in eine enge Bar drängen, nur um ein langes Gespräch zu führen. Da ich die Sprache nicht spreche, kann ich nur vermuten, dass die jungen Leute in Berlin über das Clubleben reden. Solche Themen waren in den USA in den 1970er- und 1980er-Jahren angesagt.

• Die Deutschen könnten das Volk sein, das wirklich am weitesten vom Humor entfernt ist. Vielleicht liegt das an ihrem tiefen Respekt für Rationalität. Man denke nur an den Berliner Flughafen oder die Werbung für Mercedes-Benz – da bekommt man das Gefühl, ihr Mangel an Humor sei selbst eine Art gigantischer Humor.

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Wed, 03 Sep 2025 00:00:00 +0200 https://www.graf-yoga.de/blog/essay-von-ai-weiwei/
https://www.graf-yoga.de/blog/negatives-denken/ Negatives Denken Wenn ich Negatives denke, so setze ich in meinem Inneren negative Gedanken in Schwingungen. Vielleicht kommt der Ärger über meinen Chef wieder hoch, und ich steigere mich immer weiter in diese Missempfindung hinein. Wenn ich Negatives nicht nur denke, sondern auch noch ausspreche oder schreibe, so wirkt dieses nicht nur auf mich, sondern auch auf andere Menschen.

Schon mancher Patient kam in die Sprechstunde eines Arztes und hat geklagt: »Wenn man das alles in der Zeitung so liest, möchte man eigentlich gar nicht mehr leben.« Die Folgerung, die Quelle alles Negativen gar nicht mehr zu kaufen, wird leider nicht gezogen. Manche lesen morgens die Zeitung und ärgern sich dann einen halben Tag. Kein Wunder. Unser Leben ist das wozu unsere Gedanken es machen. Schwermut hindert uns an allem Guten.

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Thu, 07 Aug 2025 00:00:00 +0200 https://www.graf-yoga.de/blog/negatives-denken/
https://www.graf-yoga.de/blog/geduld/ Geduld Echte Geduld ist keineswegs ein Ausfluss von Resignation, der Müdigkeit, Gleichgültigkeit, letztlich also der Schwäche. Stehen wir vor den Werken der vergangenen Epoche der großen Geduld, vor den Kathedralen, vor Pachers und Riemenschneiders und Grünewalds Altären und den handgeschriebenen Büchern der Mönche, so geschieht uns etwas Seltsames und überaus Beglückendes: die Zeit die Unrast fällt von uns ab; die Ewigkeit blickt uns an und – wo wir zu schweigen und zu warten verstehen – spricht zu uns. Die Kunstwerke der frommen Zeit sind wie Gefäße der Geduld, sind Stein und Holz gewordene Geduld, wie ja Holz und Stein selbst auch Sinnbilder der Geduld, des langsamen und organischen Werdens sind.

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Mon, 07 Jul 2025 00:00:00 +0200 https://www.graf-yoga.de/blog/geduld/
https://www.graf-yoga.de/blog/atme-lausche/ Atme & Lausche Gut aufgerichtet, sitze in einer Weise, die Würde verkörpert. Oberkörper, Hals, Kopf gerade. Sinnesorgane und Geist auf das Herz gerichtet. Den Atem durch die Nase verfeinert. Alles akzeptieren, was die Sinnesorgane wahrnehmen – völlig offen – aufmerksam lauschen ohne bewerten, in der Position des Beobachters bleiben, ohne dich in Gedanken »hineinziehen« zu lassen. Alles direkt wahrnehmen, ohne dass dein Geist bewertet. Ruhiger, beständiger Atem und ein ruhiger Geist – völlig offen und frei von Denken und Intellekt.

Einatmend weist du: »Ich atem ein.«

Ausatmend weist du: »Ich atme aus.«

Während ich meinen ganzen Körper bewusst wahrnehme, atme ich ein.

Während ich meinen ganzen Körper bewusst wahrnehme, atme ich aus.

Ich werde, wie tiefes, ruhiges Wasser, von keiner Welle gestört. In diesem Wasser spiegelt sich alles klar und ruhig.

Durch diese konzentrierte Praxis kann ich alle Zerstreuung loslassen und mein Geist wird ruhig, still und konzentriert.

Der Atemrhytmus entspannt deinen Körper, deine Sinne, befreit deinen Geist. Ein entspannter Mensch leidet nicht unter Stresssymptomen.

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Fri, 06 Jun 2025 00:00:00 +0200 https://www.graf-yoga.de/blog/atme-lausche/
https://www.graf-yoga.de/blog/die-verschiedenheit-zu-einem-bewusstsein-das-sich-zustand-der-stille-befindet-unterscheidet-sich-nur-in-einem-punkt-da/ Das Bewusstsein in der Stille Ein Bewusstsein in der Stille unterscheidet sich nur in einem Punkt von einem Bewussstsein das sich nicht im Zustand der Stille befindet:

Das Gesehene oder die objektive Welt ist zeitlich und immer in Veränderung begriffen.

Während die Freiheit des Nicht-Wählens zeitlos und wandellos ist.

Ein befreites Bewusstsein ist zeitlos.

Es wird ruhig und still.

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Thu, 01 May 2025 00:00:00 +0200 https://www.graf-yoga.de/blog/die-verschiedenheit-zu-einem-bewusstsein-das-sich-zustand-der-stille-befindet-unterscheidet-sich-nur-in-einem-punkt-da/
https://www.graf-yoga.de/blog/gedanken-und-emotionen/ Gedanken und Emotionen Wenn du das was du tust, nicht leicht, unbeschwert und voller Freude tust, heißt das nicht, dass du unbedingt etwas anderes tun solltest. Unter Umständen genügt es das »Wie« zu ändern. Das »Wie« ist immer wichtiger als das »Was«. Sieh zu, ob du dich nicht achtsamer auf dein Tun konzentrieren kannst, statt an das Ergebnis zu denken, das du damit erzielen willst. Sei mit gesammelter Aufmerksamkeit bei dem, was dir der Augenblick bietet. Dazu gehört auch, dass du voll und ganz akzeptierst, was ist, denn du kannst dich nicht mit ungeteilter Aufmerksamkeit auf etwas konzentrieren, das dir eigentlich widerstrebt.

Stress wird dadurch erzeugt, dass du »hier« bist, während du eigentlich »dort« sein möchtest, du bist in der Gegenwart, sehnst dich jedoch nach der Zukunft.

Erregen deine Gedanken Schuldgefühle, Stolz, Widerwillen, Wut, Reue oder Selbstmitleid bei dir? Dann stärkst du nicht nur ein falsches Selbstwertgefühl, sondern trägst außerdem dazu bei, dass dein Körper schneller altert, weil sich in deiner Psyche die Vergangenheit akkumuliert. Hör mit diesem Wahnsinn auf, der deine Gesundheit und dein Leben ruiniert, anerkenne einfach den gegenwärtigen Augenblick. Sei einfach da und freue dich des Seins.

Warten ist eine Geisteshaltung, die eigentlich nichts anderes heißt, als dass du die Zukunft ersehnst, während dir die Gegenwart nicht zusagt.

Richte deine Aufmerksamkeit auf dein Verhalten, deine Reaktionen, deine Stimmungen, Gedanken, Emotionen, Ängste und Wünsche, so wie sie in der Gegenwart auftauchen. Das ist die Vergangenheit in dir. Wenn du gegenwärtig genug bist, um all diese Dinge zu beobachten, ohne dabei Kritik zu üben, zu analysieren oder zu werten, nimmst du dich deiner Vergangenheit an und löst sie durch die Kraft deiner Gegenwärtigkeit auf.

Solange deine Aufmerksamkeit vollkommen vom Denken in Anspruch genommen wird, bist du vom Sein abgeschnitten.

Akzeptiere. Denke nicht darüber nach. Werte und analysiere nicht. Hör auf das Denken als dein Selbst anzusehen. In dem Augenblick indem du den Denker zu beobachten beginnst, beginnt die Freiheit, mit der Erkenntnis, dass du nicht der »Denker« bist.

Fühlst du in dir eine Kraft zwischen Verstand und Emotionen, dann kannst du davon ausgehen, dass der Gedanke die Lüge und das Gefühl die Wahrheit ist.

Mach dir zur Gewohnheit, dich zu fragen: »Was geht in diesem Augenblick in mir vor?« Diese Frage weist dir die richtige Richtung.

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Tue, 01 Apr 2025 00:00:00 +0200 https://www.graf-yoga.de/blog/gedanken-und-emotionen/
https://www.graf-yoga.de/blog/zeit-und-raum/ Raum und Zeit in Shavāsana Bei Shavāsana geht es nicht ums Einschlafen. Bei Shavāsana geht es um Entspannung. Spannung verhindert die Entspannung, – die Spannung mit der wir am Leben festhalten. Shavāsana setzt Entspannungstechniken ein. Das Ergebnis, in Shavāsana, ist nicht die Freiheit, wie bei der Meditation, sondern der Verlust der Identität. Die Identität verlieren heißt herausfinden, wer wir nicht sind.

Wenn du in Shavāsana ausgewogen und harmonisch auf dem Boden liegst, fühlst du dich präsent und gestaltlos zugleich. Da ist nur noch gegenwärtiges Gewahrsein ohne Bewegung und Zeit. Gegenwärtiges Gewahrsein bedeutet, dass die Zeit im Bewusstsein des Menschen verschwunden ist.

Wenn wir versuchen, uns Zeit ohne Hilfe von räumlichen Begriffen vorzustellen, finden wir das außerordentlich schwierig. Zeit ist keine Dimension des Raumes, die sich in Längenmaßen messen lässt.

Uns scheint, dass die Zeit sich bewegt, fließt und eine Dauer oder Länge hat, somit also räumlich ist. Doch alle spirituellen Wege sprechen von der grundlegenden Wichtigkeit, in der Gegenwart zu leben. Was also ist der gegenwärtige Moment? Von der Logik her kann die Gegenwart nur eine unendlich winzige Zeiteinheit sein, so klein, wie es sowas nicht gibt. Die Gegenwart existiert schlichtweg nicht in Form von »Zeitlänge«. Wir müssen die Gegenwart von der Vergangenheit und der Zukunft trennen. Auf diese Weise bleibt die Zeit stehen, sie kann nicht mehr fließen; – wie in der Meditation.

Shavāsana liefert uns den Schlüssel zum Verständnis. Alle unsere Identitäten, unsere Zugehörigkeiten verknüpfen uns mit der Vergangenheit und der Zukunft. Mit der Gegenwart verknüpft uns nur der Zustand des Seins, sonst nichts in unserem Leben. Handeln findet über die Zeit statt; es hat eine Dauer. Sein transzendiert die Zeit.

Shavāsana ist ein Sein ohne ein »Es war«, ohne ein »Es wird sein«. Es ist Sein ohne irgendeinen, der ist. Ist es da verwunderlich, dass Shavāsana das allerschwierigste āsana ist und die Pforte zur nichtdualistischen Meditation und kosmischen Verschmelzung des samādhi.

Wenn Vergangenheit und Zukunft abgeworfen sind, muss das, was übrig bleibt, die Gegenwart sein. Es ist eine Unendlichkeit von gegenwärtigen Momenten, eigenständig und nebeneinandergestellt, aber nicht zusammenhängend oder in einem fortlaufend, wie ein Filmrolle bei der jede einzelne Aufnahme nur ein Bild zeigt. Sie gehen erst ineinander über, wenn man sie in Bewegung anschaut, wodurch der Anschein von Kontinuität erweckt wird.

Der physische Fluss der Zeit bindet uns an vergangene und künftige Identitäten und Ereignisse. Solange wir im Fluss der Zeit als einer Abfolge von Bewegungen gefangen sind, können wir nicht ganz und gar in der Gegenwart sein. Deshalb leben wir in einer Art Kompromissrealität. Die Zeit, die als Bewegung und nicht als Gegenwart angesehen wird, ist eine Illusion, die unsere Freiheit beschränkt. Wir nehmen nur die Abfolge dieser Transformationen im Rahmen der Zeit wahr, weshalb wir in der Illusion gefangen sind, zu werden, statt einfach nur zu sein. Shavāsana befreit uns davon, in dem wir buchstäblich zu nichts werden. Praktizierende, die jegliche Identität ablegen können, haben Zugang zu Orten, zu denen sich kein plumpes Ego durchzwängen kann.

Die Freiheit beginnt mit der Erkenntnis, dass du nicht »der Denker« bist. In dem Augenblick, in dem du den Denker zu beobachten beginnst, wird eine höhere Bewusstseinsebene aktiviert. Du erkennst, dass es einen unendlich großen Intelligenzbereich jenseits des Denkens gibt, von dem das Denken nur ein winziger Bruchteil ist.

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Sat, 01 Mar 2025 00:00:00 +0100 https://www.graf-yoga.de/blog/zeit-und-raum/